Periodische Augenentzündung und Keratitis beim Pferd
Erkrankungen des Pferdeauges stellen für die Besitzer eine Herausforderung dar. Besonders die Diagnose Equine Rezidivierende Uveitis ERU wird von Besitzern oft niederschmetternd und bedrohlich empfunden, nicht nur weil das Sinnesorgan Auge betroffen ist. Der mögliche Verlust des ganzen Auges wird als verständlicherweise als dramatisch empfunden.
In der aktuellen Forschung wird als Hauptursache heute von Infektionen des Glaskörpers mit Leptospiren ausgegangen. Ebenso gibt es Ergebnisse, nach denen die ERU den Charakter einer Autoimmunerkrankung haben kann. Es gibt außerdem Hinweise auf die Prädisposition bestimmter Rassen wie Appaloosa bzw. genetische Prädispositionen sowie ein vermehrtes Vorkommen der ERU bei Wallachen. Auch traumatische Ursachen werden v.a. bei jungen Pferden beobachtet.
Die Anzeichen u.a.:
- Der sog. Abwehrtrias, also drei Anzeichen, Lidkneifen, Tränenfluss, und Lichtscheue)
- Schwellung der Augenlider
- Rötungen/Entzündungen der Bindehäute (Konjunktivitis)
- Einlagerung von Entzündungsprodukten in der vorderen Augenkammer
- Verkleinerte Pupille
- trübe, „rauchige“ Keratitis, eine Entzündung der Hornhaut des Auges
- Diffuse Trübungen des Glaskörpers
Nun kann man sich sicher fragen, was bei dieser schweren Krankheit ein Tierheilpraktiker ausrichten können soll. Eine akute Augenkrankheit gehört definitiv in die Hand eines Fachtierarztes. Hier sollte auf keinem Fall gezögert werden und auch nicht selbst „herumgedoktert“ werden. Auch die Diagnose kann nur der Fachtierarzt stellen.
Als operative Methode gibt es die seit Anfang der 1990er eingeführte „Pars plana“-Operation, besser als Vitrektomie bekannt. Im Zuge des Eingriffs wird der körpereigene Glaskörper unter Vollnarkose abgesaugt und durch eine sterile, der physiologischen Zusammensetzung des Glaskörpers nahe kommende Lösung ersetzt. Nicht in allen Fällen wird (gleich) eine Operation durchgeführt, sondern durch Gabe von Medikamenten, wie z.B. Schmerzmitteln, Antibiotika und bestimmten Augenpräparaten behandelt.
Die Krankheitsschübe können mehr oder weniger schwer verlaufen. Bei schwach verlaufenden Schüben und besonders in der mehr oder minder beschwerdefreien Zeit können komplementäre Methoden zum Einsatz kommen, wie z.B. die Chinesische Medizin. Im alten China wurden immer schon auch Nutztiere wie das Pferd mit chinesischer Medizin behandelt. Es ist nicht verwunderlich, dass die Krankheit auch dort schon lange bekannt ist. Es ist möglich die Krankheit nach einer chinesischen Untersuchung auch aus Sicht der Chinesischen Medizin zu deuten. Auch hier gibt es verschiedene Erklärungen, wie es soweit kommen kann. Behandelt werden kann durch z.B. Akupunktur, chinesische Kräutertherapie und Diätetik. Die Behandlung zielt, westlich gesprochen, auf eine Verbesserung der Gesamtkonstitution und der Modulation des Immunsystems ab, im Fachjargon sind wir in der Regulationsmedizin. Es gibt in der Fachliteratur Fälle, in denen berichtet wird, dass durch den Einsatz der TCVM die Schübe verringert, wurden und/oder milder verliefen oder dann auch ganz ausblieben.
Für Halter, die für offen sind für die Chinesische Medizin kann dies daher ein weiterer Weg der Behandlung sein. Eine breitere Aufstellung der Behandlung unter Einbeziehung der Chinesischen Medizin kann dazu beitragen, den Erfolg einer Behandlung vor einer OP zu verbessern und so das Pferdeauge zu erhalten.
Wichtig ist – es geht um begleitende, ergänzende und breit aufgestellte Behandlung, nicht um alternative. Die engmaschige Begleitung durch den Fachtierarzt bleibt bestehen. Ideal wäre eine buchstäblich komplementäre Therapie.
> Und auch bei den verschiedenen Formen der Keratitis kann die Chinesische Medizin als begleitenden Behandlung eingesetzt werden, besonders, wenn keine eindeutige Ursache gefunden werden kann.
Bildrechte: Stephanie Koob
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